Allen positiven Entwicklungen zum Trotz sind sexuelle Vorurteile (Homo- und Trans*feindlichkeiten / Heteronormativität) weiterhin präsent; gerade unter jungen Menschen, die selbst noch um eine stabile Identität oder Anerkennung ihrer Peers ringen. Junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Nicht-binäre erleben dies alltäglich: So ist „schwul“ nach wie vor das beliebteste Schimpfwort unter Jugendlichen, junge Trans* werden in ihrer Selbstdefinition nicht ernst genommen und junge Lesben sind massiv von sexistischen Sprüchen betroffen. Nicht immer bleibt es bei verbalen Anfeindungen.
Besonders belastend für die meisten jungen LSBTIN* ist Einsamkeit. Aus Angst vor Entdeckung oder Diskriminierung ziehen sich viele aus Freundeskreisen zurück oder werden nach einem Coming-Out ausgegrenzt. Die wenigsten haben zu Beginn Kontakt zu anderen jungen LSBTIN* mit denen sie sich austauschen können.
Hier helfen LSBTIN*-Jugendprojekte wie together. Als Kontaktperson von jungen Menschen, können sie dabei helfen, dass sie von den Angeboten erfahren und neue Kontakte finden. Gerne schicken wir ihnen Plakate und Infomaterial.
Nicht nur, weil es LSBTIN*-Jugendprojekt nicht flächendeckend gibt und somit nicht für alle jungen LSBTIN* erreichbar sind, sondern auch weil junge LSBTIN* überall in ihrem Alltag Akzeptanz, Ansprechpartner:innen und Unterstützung brauchen, werden Sie gebraucht! Als Fachkraft einer Jugendhilfeeinrichtungen, Jugendzentren, Schulen, Kindertagesstätten oder Beratungsstellen sind Sie wichtige Ansprechpersonen für Kinder, Jugendliche und Familien. Sie können – auch ohne konkrete Einzelfälle oder Krisen – helfen Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu fördern. Auf diese Weise unterstützen Sie alle jungen Menschen!
Auch für Fachkräfte sind die Lebenslagen und besonderen Herausforderungen von jungen LSBTIN* häufig Neuland. Häufig taucht das Thema leider erstmals direkt mit einer Krise auf.
Die NRW-Fachberatung „gerne anders!“ unterstützt Fachkräfte, Jugendämter und freie Träger der Jugendhilfe durch Fachberatung, Sensibilisierung und Fortbildung zu den Themenfeldern sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Durch Förderung des Landes NRW ist das Angebot kostenlos.
Die Schule ist für alle Kinder und Jugendlichen ein zentraler Ort und zugleich Lebensraum. Hier bilden und pflegen junge Menschen Freundschaften und verbringen viel Zeit miteinander – egal ob im Unterricht, auf dem Schulhof oder auf Klassenfahrten. Für viele junge LSBTIN* ist Schule kein unbelasteter Ort, da sie hier viel Ausgrenzung und Diskriminierung erleben bzw. viel Energie aufwenden müssen, um ihre sexuelle bzw. geschlechtliche Identität zum Schutz zu verbergen.
Noch viel zu selten werden Themen der geschlechtlichen und sexuellen Identität im Unterricht aufgegriffen oder sexuelle Vielfalt selbstverständlich mitgedacht. Häufig sind auch Lehrkräfte unsicher, wie sie z.B. auf Anfeindungen gegen als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter* oder nicht-binär gelabelte Schüler:innen reagieren.
Die ehrenamtlichen Aufklärer:innen von together education unterstützen Schüler:innen und Lehrkräfte gleichermaßen. Sie selbst sind junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und/oder Nicht-binäre und durch Schulungen sowie pädagogische Begleitung darauf vorbereitet Bildungs- und Aufklärungsworkshops durchzuführen. Mit Hilfe eines umfangreichen Methodenrepertoires und authentischen Berichten aus ihrer eigenen Biographie leisten sie einen wichtigen Beitrag Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu fördern.